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Viel Klimaschutz durch Moorschutz möglich - Landwirtschaft muss umsteuern

Einen thematischen Schwerpunkt beim Deutschen Naturschutztag bildete die Bedeutung der Moore, auch als Hotspots im Klimawandel: Eine zentrale Herausforderung für den Klimaschutz besteht darin, die Freisetzung der immensen in den Mooren fixierten C-Vorräte zu verhindern. Weltweit belaufen sie sich etwa auf das Doppelte aller übrigen terrestrischen C-Vorräte. In Deutschland stammen 30 Prozent der CO2-Emissionen der Landwirtschaft allein aus unangepasster Moorbewirtschaftung (auf nur 8 Prozent der Nutzfläche). Mit 45 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sind dies rund 5 Prozent (!) aller CO2-Emissionen in Deutsch-land. Die Wiederherstellung der "Kohlenstoff-Haltefunktion" kann als ökologischen Leistung gelten und sollte unbedingt Fördertatbestand der Agrarpolitik werden, gegenläufige Subventionen müssen dringend abgebaut werden.
Für die Anpassung der Bewirtschaftung und die Wiedervernässung von Mooren in Bayern wurden Einsparpotentiale von bis zu 15 (Niedermoor) beziehungsweise 30 (Hochmoor) Tonnen CO2 pro Jahr und Hektar errechnet, die mit sehr niedrigen CO2-Vermeidungskosten von 5 bis 75 Euro pro Tonne CO2 erreichbar wären. Aus Mecklenburg-Vorpommern wurden innovative Wege vorgestellt, um die Finanzierung des ambitionierten Moorschutzkonzepts zu unterstützen, wie etwa die "MoorFutures", ein Wertpapier analog zur Wald-Aktie.
Der GRÜNE LIGA-Steckbrief zum ALNUS-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern behandelt dieselbe Thematik.