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Deutschland sollte keinen weiteren Ausbau der Bioenergie anstreben

Dies rät die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in ihrer Stellungnahme "Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen" vom Juli 2012. Die Autoren empfehlen auch eine Revision des EU-Ziels, im Jahr 2020 möglichst 10 Prozent des Treibstoffs für Transportzwecke aus Biomasse bereitzustellen. Zitat aus den Empfehlungen: "Die Förderung von Bioenergie sollte sich auf Formen beschränken, die weder zur Verknappung von Nahrungsmitteln führen noch deren Preise durch Wettbewerb um Land und Wasser in die Höhe treiben. Darüber hinaus sollten diese Formen von Bioenergie keinen größeren negativen Einfluss auf Ökosysteme und Biodiversität haben, und eine substanziell bessere Treibhausgas-Bilanz aufweisen als die fossile Energie, die sie ersetzen. Auch gilt es, die gesamte Breite der wertvollen Dienste zu respektieren, die Ökosysteme für die Öffentlichkeit leisten. Bei Importen von Biomasse oder von Biomasseprodukten sind auch all diese Aspekte zu berücksichtigen, da Importe das Problem nicht beheben, sondern in andere Länder verlagern." Die - auch in der Tagespresse vielbeachtete - Stellungnahme ist abrufbar unter www.leopoldina.org (Empfehlungen deutsch, Kurzfassung deutsch/englisch, Langfassung englisch). Die dramatischen Auswirkungen des Biomassebooms auf die Gewässer in Norddeutschland waren Thema beim GRÜNE LIGA-Seminar am 9. Mai 2012 in Hamburg. Die Vorträge sowie Hintergrundinformationen und aktuelle Positionen zu Biomasseförderung und Agrarreform finden Sie auf der Website der Bundeskontaktstelle Wasser der GRÜNEN LIGA.