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Tierarzneimittel gehören nicht in die Umwelt

Auch Nutztiere können erkranken und müssen behandelt werden. Tierarzneimittel können jedoch zum Umwelt- und Gesundheitsproblem werden. Viele der in deutschen Oberflächengewässern, in Sedimenten, im Grundwasser und in Böden nachgewiesenen Tierarzneimittelwirkstoffe haben ein hohes Potential, Fische und Kleinstlebewesen zu schädigen. Ein weiteres Problem sind die in Tierställen eingesetzten Antibiotika(un-)mengen (2013: 1.453 t Antibiotika in deutschen Ställen, Quelle: Bundesamt für Risikobewertung; Deutschland gehört im EU Vergleich zu den Spitzenverbrauchern). Ein Grund für diese hohen Verbräuche ist, dass Medikamente bei der Erkrankung weniger Tiere in einer Stalleinheit "mataphylaktisch", also prophylaktisch an den gesamten Tierbesatz im Stall verabreicht wird. Laut Weltgesundheitsorganisation werden weltweit mehr Antibiotika an gesunde Tiere als an kranke Menschen verabreicht. Das Pestizid Aktions-Netzwerk PAN Germany hat sich in den vergangenen Jahren mit der kritischen Begleitung der laufenden Überarbeitung des Tierarzneimittelgesetztes auf EU-Ebene beschäftigt und dabei konkrete Vorschläge für mehr Umweltschutz bei der Zulassung, mehr Transparenz bei der Verwendung von Tierarzneimitteln und für ein Nachzulassungs-Umweltmonitoring vorgelegt.