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Guter Zustand und klares Wasser? Was tun angesichts der Überdüngung der Flüsse und Meere?

Unter diesem Motto veranstaltete die GRÜNE LIGA am 8. Juni 2016 ein Seminar in Kiel in Kooperation mit dem BUND Meeresschutzbüro. Am Beispiel Schleswig-Holsteins und der Ostsee zeigten die Vortragenden, dass in Deutschland großer Handlungsbedarf hinsichtlich der Reduktion des Nährstoffeintrags in das Grundwasser, die Flüsse und Seen, aber auch in die Küstengewässer und das Meer besteht, sei es nach Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) oder Meeresstrategierichtlinie (MSRL) und wir weit entfernt sind von einer strukturellen Verbesserung der Gewässer. Die Forderungen der Verbände an Politik und Landwirtschaft bleiben die gleichen: Reduzierung der Massentierhaltung, welche Hauptlieferant für die Wirtschaftsdünger Gülle und Jauche ist, Reduktion des Biomasse-Maisanbaus und Einbeziehung der Gärreste bei der Berechnung von Nährstoffüberschüssen und -bilanzen, Reduzierung der Aufbringung von zusätzlichem Mineraldünger, Reduzierung von Futtermittelimporten, welche natürlich ebenfalls Stickstoff enthalten sowie die Anpassung der guten fachlichen Praxis (Ausdehnung von Sperrfristen, Erweiterung der Lagerkapazität, Hoftorbilanz). Trotzdem zeigt sich die Landwirtschaft als Hauptverursacher des Nitrateintrags kaum bereit, effektive Mittel zur Verbesserung der Gewässerqualität in die Tat umzusetzen, obschon die entsprechenden Forderungen in Richtlinien und Verordnungen seit Jahren erhoben werden. Seminarmaterialien und Vorträge stehen zum Download zur Verfügung.