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Aktualisierte Erhebung zu Wasserkraftprojekten auf dem Balkan

Zwischen Slowenien und Griechenland sind 2.800 Wasserkraftwerke geplant und 187 derzeit im Bau. Eine aktuelle Untersuchung macht das Ausmaß der Bedrohung für bedeutende Wildflüsse und Flusslandschaften deutlich und zeigt einmal mehr, wie die Wasserkraft die Zerstörung dieses europäischen Naturerbes vorantreibt: 18 Kraftwerksprojekte liegen in Nationalparks (!) und 547 in Natura 2000 Gebieten. Insgesamt liegen mehr als 1.000 Kraftwerksprojekte (37 Prozent) in hochrangigen Schutzgebieten. Katastrophale Bilanz und finstere Aussicht für Naturschutz und Gewässerschutz gleichermaßen.
Hotspots der Flusszerstörung sind Albanien (81 im Bau), Serbien (30), Mazedonien (22) und Bosnien und Herzegowina (19). Seit 2015 sind auf dem Balkan 160 bis 180 Wasserkraftwerke gebaut worden, die Geschwindigkeit der Flusszerstörung nimmt zu. 91 Prozent der im Bau befindlichen Anlagen haben eine geplante installierte Leistung von unter 10 Megawatt (MW) und erfordern deshalb keine Umweltverträglichkeitsprüfung. "Die wesentlichen Ursachen für diese Wasserkraft-Welle sind Korruption, die Oberflächlichkeit vieler internationaler Finanzinstitute und falsch verstandener Klimaschutz", so Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur. Alle zwei Jahre werden im Rahmen der Kampagne "Rettet das Blaue Herz Europas" von EuroNatur und RiverWatch und Partnern die Wasserkraftwerke und -projekte am Balkan analysiert. Erhoben wurden die Daten von Fluvius. Die Kompaktfassung der Studie "Hydropower Projects on Balkan Rivers. Data Update 2017" samt Übersichtskarte und Grafiken (3 Seiten, veröffentlicht am 11. November 2017).