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Neue Studie des UBA zur Ökonomisierung der Umwelt und ihres Schutzes

Die zunehmende Verwendung ökonomischer Ansätze ist ein bedeutender und zugleich umstrittener Trend in der jüngeren Umweltpolitik. Die Idee, Natur in Wert zu setzen, ist nicht neu: Bereits seit den 1970er Jahren wird Naturschutzpolitik mit ökonomischen Argumenten legitimiert. Dies reichte bis zur Schaffung von neuen Wörtern wie "Ökosystemdienstleistungen" oder "Naturkapital". Seit etwa dem Jahr 2000 erreichte mit der Einführung des Zertifikathandels zum Klimaschutz das Konzept auch die breite Bevölkerung. Allerdings sind viele Ökonomisierungspraktiken, insbesondere die Kommodifizierung von Biodiversität oder Ökosystemleistungen, auch umstritten – aus ethischen, ökologischen und/oder sozialen Gründen. Vor diesem Hintergrund nimmt die im September erschienene Studie "Ökonomisierung der Umwelt und ihres Schutzes: Unterschiedliche Praktiken, ihre theoretische Bewertung und empirische Wirkungen" einen reflektierend-evaluierenden Standpunkt ein und erörtert, inwiefern die sogenannte "Ökonomisierung" der Umwelt und ihres Schutzes die gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit hemmt oder fördert.
Ziel ist, Chancen, Risiken und Gestaltungsoptionen herauszuarbeiten, die sich mit unterschiedlichen Praktiken einer Ökonomisierung von Umweltpolitik verbinden. Für die empirische Vertiefung wurden drei Beispiele aus dem Naturschutz und dem Management natürlicher Ressourcen gewählt: Conservation Banking in den USA, Stickstoffzertifikatshandel in Neuseeland und handelbare Fischereiquoten in Island.
Die UBA-Studie steht hier zum Download zur Verfügung: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018-09-12_texte_71-2018_umweltpolitik-19-jhd.pdf