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Laut Zustandsbericht der Nordsee besteht Dringender Handlungsbedarf

Am 8. Januar 2019 präsentierte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies den nationalen Bericht zum Zustand der Nordsee, der im Rahmen der gemeinsamen Arbeit die Bemühungen des Bundes und der Küstenländer zur Verbesserung des Zustands der Nordsee beschreibt und den Umweltzustand anhand verschiedener Themenfelder beschreibt. Niedersachsen befasst sich hierbei vor allem mit der Verringerung von Belastungen durch Abfall, Nährstoffe und Schadstoffe. Eine Reihe von Maßnahmen sind bereits auf einem guten Weg. Allerdings benötigt es weitere Bemühungen um den geforderten Zustand zu erreichen.
Die Vermüllung von Strand, Meeresboden und Wassersäule belastet die deutschen Nordseegewässer und ist weit verbreitet. Etwa 90 Prozent des Mülls am Strand und Meeresboden der südlichen Nordsee bestehen dabei aus Kunststoffen. Um diese Situation zu verbessern hat Niedersachsen mit dem Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt den Runden Tisch Meeresmüll gegründet. Folgende Maßnahmen verfolgt der Runde Tisch: Ein Pfand- und Rücknahmesysteme von nicht mehr brauchbaren Netzen, eine Verbesserung der Wiederauffindbarkeit von verlorenen Fischereinetzen im Meer, sowie eine Vermeidung von Meeresmüll der Freizeitfischerei.
Die eminente Belastung durch Nährstoffe ist ein weiteres ökologisches Problem der Nordsee. Die Anreicherung mit Nährstoffen und organischem Material über direkte Einleitungen, die Flüsse und die Luft führen unter anderem zu Algenblüten, Änderungen der Planktonzusammensetzung und Trübung des Wassers. Niedersachsen setzt sich für die Reduzierung der Nährstoffbelastung der Gewässer ein. Nach der Düngeverordnung des Bundes sind die Länder in der Lage zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat und Phosphat für bestimmte Gebiete verschärfende Vorschriften zu erlassen.
Auch Schadstoffe erreichen die Nordseegewässer über direkte Einleitungen, die Flüsse und die Luft sowie über direkte Quellen ins Meer. Sie setzen sich in Sedimenten und in Meeresorganismen ab und erreichen umweltschädliche Konzentrationen. Viele der schwer abbaubaren, sich anreichernden und giftigen Stoffe werden noch lange Zeit nach ihrem Verbot in beträchtlichen Konzentrationen in der Meeresumwelt vorkommen. Seit 2003 stellt das Havariekommando als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer die zentrale Einsatzleitung für die Bewältigung von Schadenslagen sowie Schadstoffunfällen sicher. Im Alltag ist es mit der Vorsorgeplanung zur Verhinderung von Meeresverschmutzungen beschäftigt.
Mehr Infos unter: www.meeresschutz.info/berichte-art-8-10.html