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Klimakrise bedroht zukünftig viele Süßwasserfische Europas – vor allem in der Mittelmeerregion
Süßwasserfische gehören zu den am stärksten gefährdeten Arten weltweit – ein Drittel ist von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen,
wie aus der Roten Liste des IUCN (International Union for Conservation of Nature) hervorgeht. Vor allem Veränderungen der Wassertemperatur und
trockenfallende Gewässer können das Aussterben von Fischarten oder das Schrumpfen von Fischvorkommen begünstigen.
Eine kürzlich veröffentlichte Arbeit (November 2018) internationaler Wissenschaftler identifizierte nun Regionen sowie Arten,
die in besonderem Maße von den Veränderungen der Lebensbedingungen durch die Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind und sein werden.
Das Ergebnis der Arbeit ist eine Liste besonders empfindlicher Fische. Es konnte gezeigt werden, dass in Europa vor allem in der
Mittelmeerregion lebende Arten von den Einflüssen des Klimawandels bedroht sind. Hierfür wurden 443 verschiedene europäische
Süßwasserfischarten analysiert. Die Erkenntnisse können nun adäquat in Management- und Schutzprogramme integriert werden.
"Die empfindlichsten Arten haben oft eine geringe Körpergröße, gehören zu den seltenen Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet und haben
daher nicht unbedingt eine direkte wirtschaftliche Relevanz. Sie spielen mitunter aber eine wichtige Rolle in den Nahrungsnetzen und in
den Ökosystemen. Ich würde mir wünschen, dass Managementmaßnahmen nicht nur die Fischerei, sondern den Erhalt der Lebensgemeinschaften und
der komplexen Leistungen für Natur und Mensch im Fokus haben", so Gregor Kalinkat, IGB-Forscher und Mitautor der Studie.
Die Ergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit, den Fokus von Maßnahmen für den Erhalt der Lebensbedingungen von Fischen in Europa,
insbesondere auf die Mittelmeerregion zu richten.
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