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Gewässer leiden unter der Hitze

Die diesjährige Hitzewelle macht nicht nur uns Menschen zu schaffen. Auch den Gewässern setzen die heißen Temperaturen zu, die seit Wochen die 30-Grad-Grenze nicht unterschreiten. Vergangene Woche hat die Wassertemperatur des Rheins erstmals in diesem Sommer den kritischen Mittelwert von 28 Grad Celsius überschritten - ein deutliches Zeichen des Klimawandels.
Unter der hohen Wassertemperatur leiden vor allem die Fische. Insbesondere für Fischarten, die sauerstoffreiches Wasser benötigen, wie Bachforelle und die stark gefährdete Äsche, ist dies lebensbedrohlich. Ein massenhaftes Fischsterben hat bereits unter anderem im Hochrhein eingesetzt. Um weitere zusätzliche Gewässererwärmung zu vermeiden, dürfen Industriebetriebe und Kraftwerke dieser Tage bestimmten Flüssen kein Kühlwasser mehr entnehmen und müssen dementsprechend ihre Produktion drosseln. Allerdings wurden bereits Ausnahmegenehmigungen ausgesprochen: Die Regierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe haben den Betreibern der Steinkohlekraftwerke in Heilbronn (EnBW) und Mannheim (Großkraftwerk Mannheim) unter bestimmten Bedingungen bewilligt, zeitlich befristet höher temperiertes Kühlwasser in Neckar und Rhein einzuleiten. Damit wird von bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnissen abgewichen. Dazu Cornelia Nicklas, Leiterin Recht bei der DUH: "Die Einleitung höher temperierten Kühlwassers bedeutet insbesondere für die sensiblen Fischarten in den Flüssen ein zusätzliches Risiko und muss mit zwingenden Gründen gerechtfertigt werden. Weder die Einhaltung von Leistungsverpflichtungen gegenüber Dritten noch andere betriebswirtschaftliche Gründe rechtfertigen eine Ausnahme von den geltenden Grenzwerten der wasserrechtlichen Erlaubnisse. Ob die Ausnahmeregelungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Netzstabilität zwingend erforderlich sind, werden wir sorgfältig prüfen und rechtliche Schritte einleiten, sofern wir die Bescheide für rechtswidrig halten."

Auch das Vattenfall-Kraftwerk in Berlin-Mitte ist wegen der Hitze momentan nicht am Netz. Die Temperatur des Kühlwassers aus dem Kraftwerk würde die genehmigte Obergrenze überschreiten. Auch die Seen kommen durch die andauernde Hitze ins Schwitzen. Wissenschaftler warnen vor dem prob-lematischen Anstieg der See-Temperaturen um durchschnittlich 0,34 Grad pro Jahrzehnt. Höhere Wassertemperaturen sowie geringere Eisentwicklung im Winter sind die Folge. Und auch veränderte Licht-, Sauerstoff- und Nährstoffverhältnisse haben großen Einfluss auf das Ökosystem der Seen. Die Folgen des Klimawandels für Gewässer hat das aktuelle IGB Dossier zusammengetragen.

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