Informationen zur EG-Wasserrahmenrichtlinie EN | CZ | PL

Bedeutung trockener Gewässer in Zusammenhang mit Auswirkungen des Klimawandels bisher unterschätzt

Kohlenstoff kann in unterschiedlichen Formen auftreten und ist dabei Teil fortwährender Austauschprozesse. In der Atmosphäre wirkt Kohlenstoff bzw. C als Treibhausgas in Form von CO2, in Sedimenten von Gewässern, vor allem in Seen, kann Kohlenstoff langfristig gebunden werden. Die Funktion sogenannter C-Senken ist jedoch durch die Auswirkungen des Klimawandels labil. Beim Absinken des Wasserspiegels, im Zuge der Austrocknung von Gewässern, kommt das Sediment mit dem Sauerstoff der Luft in Kontakt, woraufhin eine Freisetzung von CO2 durch aerobe Respiration erfolgt. Somit verursachen trockene Gewässer einen bislang unzureichend untersuchten Anteil am global emittierenden CO2.
Für ein besseres Verständnis der Ausmaße des Anteils von Gewässern an gegenwärtigen CO2 Emissionen konnte durch zwei kürzlich veröffentlichte Studien (2018, 2019), die Erkenntnisse zahlreicher anderer Studien zu diesem Thema auswerteten, ein ungefährer Basiswert für den Anteil trockenfallender Gewässer am globalen Kohlenstoffkreislauf errechnet werden. "Etwa 0,2 Gigatonnen CO2 werden jährlich von trockenen Gewässern weltweit emittiert. Zum Vergleich: Der jährliche CO2-Fluss aus kontinentalen Gewässern liegt bei ca. 2 Gigatonnen pro Jahr, die anthropogen erzeugte Menge aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe bei 9 Gigatonnen pro Jahr", so Dr. Gabriel Singer, Leiter der IGB-Arbeitsgruppe Ökosystemökologie von Bächen und Flüssen und Mitautor der beiden Studien.
Die Ergebnisse bieten darüber hinaus Handlungsoptionen und können zukünftige Entscheidungen zu Auswirkungen der Prozesse des globalen Kohlenstoffkreislaufs erleichtern. Weitere Erkenntnisse der Zusammenhänge und Auswirkungen sind wünschenswert.

Diese Seite als Druckversion anzeigen

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an webmaster@wrrl-info.de.