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Wasserkraftbedingte Fischschäden könnten bei 90 % der bestehenden Anlagen wirksam gemindert werden

Der DAFV begrüßt die aktuelle Veröffentlichung des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbe-amter und Fischereiwissenschaftler e.V. (VDFF) zum "Stand des Wissens" und "Stand der Technik" bei Fischschutz- und Fischabstiegs-Systemen. Der wesentliche Absatz der Veröffentlichung lautet: "Die beste derzeit verfügbare Technik für den Fischschutz an Wasserkraftanlagen ist eine Kombinati-on aus einem schräg angeströmten 10-mm-Horizontalrechen und einem schachtartigen Bypass, der sich am abstromigen Ende des Rechenfeldes befindet und die gesamte Höhe der Oberwassersäule erfasst (Leitrechen-Bypass-System nach EBEL, GLUCH & KEHL, vgl. EBEL et al. 2015 und EBEL 2016). Entsprechend dem derzeitigen Erfahrungsstand ist der Fischschutz mittels 10-mm-Leitrechen für Durchflüsse bis etwa 50 mł/s pro Rechenfeld praktisch realisierbar (EBEL et al. 2018). Damit ergibt sich für kleine und mittelgroße Wasserkraftanlagen, die mehr als 90 % der deutschen Kraftwerkskulisse bilden, die Möglichkeit, wasserkraftbedingte Fischschäden wirksam abzumindern."
VDFF-Fachinformation (2018): "Stand des Wissen und der Technik bei Fischschutz- und Fischab-stiegssystemen an Wasserkraftanlagen"..
Der DAFV hatte Ende letzten Jahres die Möglichkeit, zusammen mit Hr. Dr. Ebel, Hr. Gluch und Hr. Kehl eine solche Anlage in Öblitz an der Saale in der Praxis zu besichtigen. Das System wurde laut Aussage von Dr. Ebel bewusst nicht patentiert, um eine möglichst breite Anwendung in der Praxis zu ermöglichen. Impressionen vom GRÜNE LIGA-Workshop Wasserkraft "Durchgängigkeit und Fischabstieg" mit vorausgehender Besichtigung der WKA-Öblitz gibt es hier.
Um Interessenten einen tieferen Einblick in die Technik zu erlauben, gibt es eine ausführliche Beschreibung online hier sowie das Handbuch "Fischschutz und Fischabstieg an Wasserkraftanlagen – Rechen- und Bypasssysteme" Autor: Dr. Guntram Ebel, Hrsg.: Büro für Gewässerökologie und Fischereibiologie, ISBN: 978-3-00-039686-1 Es wäre also bereits heute möglich, die durch die durch kleine Wasserkraft bei der Abwärtswanderung verursachten Fischschäden erheblich zu reduzieren. Bislang ist allerdings nur ein Bruchteil der deutschlandweit ca. 7.500 Kleinwasserkraftanlagen mit entsprechenden Fischschutzanlagen ausgestattet.

Deutscher Angelfischer-Verband-Kontakt:
Olaf Lindner, Tel: 030 97104379, Email: o.lindner@dafv.de, Web: http://www.dafv.de

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